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1. Lockdowndialog – Im Gespräch mit den Kitas

Um den Menschen, die in der jetzigen Zeit am meisten von der Coronapandemie betroffen sind, eine Möglichkeit zu geben ihre Sorgen und Ängste mit anderen zuteilen oder auch einfach mal Frust abzulassen, veranstaltet Ludwig Scheetz nun wiederkehrend einen Lockwdowndialog mit immer wechselnden Berufs- oder Interessengruppen.

Zum ersten Lockdowndialog begrüßte Ludwig Scheetz mehrere Erzieher*innen aus dem Wahlkreis sowie die Sprecherin für Frühkindliche Bildung der SPD-Landtagsfraktion, Elske Hildebrandt. Zusammen sprachen sie über die aktuelle Lage und Probleme in den Kitas.

Die größte Sorge der Erzieher*innen ist die Angst vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus. Sie setzen sich täglich dieser Gefahr aus und gefährden dadurch auch ihre eigenen Familien. Gedanken über eine Ansteckung können sie sich jedoch eigentlich nicht machen. Die Kinder brauchen trotzdem ihre körperliche Zuneigung, sei es, wenn sie weinen oder wenn sie gewickelt werden müssen. Das Einhalten von Abständen ist somit oft nicht möglich.

Ein gutes Zeichen ist die Übernahme der Kosten für zwei Schnelltests in der Woche durch das Land Brandenburg, dadurch steigt das Sicherheitsgefühl. Das Vorrücken von Erzieher*innen in der Impfreihenfolge wird ebenfalls als sehr positiv angesehen.

Neben der Ansteckungsgefahr sehen die Erzieher*innen große Probleme im stark gestiegenen Bürokratieaufwand und in der nicht ausreichenden Informationspolitik des Bildungsministeriums. So bereitet zum Beispiel die tägliche Dokumentation der Anwesenheit der Kinder, die für die Kürzung des Elternbeitrags um 50 bzw. 100 % maßgeblich ist, einen sehr hohen Aufwand.

Für kleinere Einrichtungen ist dieser Mehraufwand kaum noch zu schultern. Die Erzieher*innen wünschen sich eine Vereinfachung des Verwaltungsaufwands und einen besseren Austausch mit dem Bildungsministerium.

Elske Hildebrandt, die vor ihrem Landtagsmandat selbst im Kitabereich tätig war, wollte von den Erzieher*innen wissen, ob sich die Rückerstattung der Elternbeiträge durch das Land, auf die Auslastung der Kitas ausgewirkt hat.

Eine Verringerung der Auslastung war sichtbar, diese lag in der letzten Zeit bei ca. 60-70 %. Ab März liegt die Auslastung jedoch wieder bei 100%.

Ein großes Lob gibt es von den anwesenden Erzieher*innen für die Eltern. Diese haben sich in dieser schwierigen Zeit größtenteils sehr verantwortungslos verhalten und ihre Kinder tageweise zu Hause betreut, neben dem eigenen Beruf.

In Zeiten von Corona, aber auch in Zeiten ohne eine Pandemie, wünschen sich die Erzieher*innen eine bessere Absprache und Zusammenarbeit mit allen Beteiligten in der frühkindlichen Erziehung bzw. Bildung.

Ein besonderes Augenmerk fällt dabei beispielsweise auf den bald anstehenden Wechsel der Kindergartenkinder in die Schule. Um den Kindern diesen Wechsel – unter den jetzigen Bedingungen -so einfach wie möglich zu machen, ist eine frühzeitige Planung und Zusammenarbeit der Kitas mit den Schulen nötig.

Zum Ende des Gesprächs wurden Probleme abseits von Corona angeschnitten, um diese zu vertiefen und den Erfahrungsaustausch zu stärken, soll das Gespräch in einem weiteren digitalen Treffen fortgesetzt werden.