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Mit Innovationskraft, made in Dahme-Spreewald, gegen die Pandemie

Wenn Dr. Paul Hammer über Corona spricht, klingt das nicht wie eine weltumspannende, todbringende Pandemie. Sondern eher wie ein Forschungsprojekt, mit dem sich junge Wissenschaftler mit viel Leidenschaft an der TH Wildau beschäftigen. Denn die Begeisterung ist irgendwie ansteckend, mit der Hammer davon berichtet, wie vollautomatisiert die Genome von Viren ausgelesen, sortiert und analysiert werden. Diese Leidenschaft für mikrobiologische Untersuchungen ist dann wohl auch der Hauptgrund dafür, dass die Firma Biomes nicht nur in ihrem Kerngeschäft wächst und expandiert. Sondern auch bei der Bekämpfung von Corona und speziell bei der Suche nach Corona-Mutationen die zentrale Rolle im Land Brandenburg spielt.

Aber der Reihe nach: die Firma Biomes, von Paul Hammer und seinem Team 2017 an der TH Wildau gegründet, untersucht nicht nur Corona-Proben auf negative oder positive Ergebnisse. Speziell wird hier analysiert, ob bei den positiven Proben eine Mutation des Virus vorliegt und, falls dem so ist, um welche Art der Mutation es sich handelt. Die sogenannten Genomsequenzierungen führt das Wildauer Unternehmen in enger Kooperation mit dem Cottbusser Carl-Thiem-Klinikum durch. Normalerweise ist die Suche nach Mutationen eine sehr aufwendige und zeitintensive Sache. Durch das Knowhow und die innovative Technik von Biomes aber, geht das nun deutlich schneller. Mit den innovativen, technischen Anlagen, mit denen Biomes im Kerngeschäft sonst das Mikrobiom im menschlichen Darm untersucht, lassen sich Corona-Mutationen schnell und vor allem vollautomatisiert aufspüren. Um sich all das mal in Ruhe vor Ort anzuschauen, hatte meine Kollegin, die Landtagsabgeordnete Tina Fischer, zu einem Vor-Ort-Termin eingeladen – und neben mir waren viele andere gekommen.

Die Gesundheitsministerin des Landes Brandenburg, Ursula Nonnemacher, war da, die Bundestagsabgeordnete Sylvia Lehmann, mehrere Abgeordnete des Brandenburger Landtags, TH-Präsidentin Ulrike Tippe, Landrat Stephan Loge, Wildaus Bürgermeisterin Angela Homuth und auch Vertreter des Cottbusser Klinikums. Alle waren, wie auch Tina Fischer, begeistert von der Innovationskraft und dem Engagement der Wildauer Firma: „Ich kenne Biomes schon eine ganze Weile und fand ihre Arbeit von Anfang an spannend. Jetzt tragen sie dazu bei, eventuelle Mutationen des Corona-Virus frühzeitig zu erkennen. Da macht es mich schon ein wenig stolz, solch erstklassigen Innovationsgeist hier bei uns in der Region zu haben.“

Das Land Brandenburg unterstützt die Forschung und die Untersuchungen des Corona-Virus – mehr als 500.000 Euro hat es kurzfristig für den Aufbau eines Referenzlabors zur Verfügung gestellt. Da das Virus sich ständig verändert, ist es besonders wichtig diese Veränderungen genauer zu beobachten und darauf schnell reagieren zu können. Genau das leistet die Biomes NGS GmbH aktuell in der Kooperation mit dem Carl-Thiem-Klinikum. „Sowohl das Carl-Thiem-Klinikum in Cottbus als auch die Firma Biomes in Wildau leisten damit einen großen Beitrag für die Gesellschaft und die Menschen in unserem Land“, findet Tina Fischer.

Die Erfolgsgeschichte der Biomes NGS GmbH begann an der Technischen Hochschule Wildau und entstand aus einer sogenannten Ausgründung. Auch heute noch arbeiten das Unternehmen und die Hochschule sehr eng zusammen. Für mich als amtierender Vorsitzender des Ausschusses für Wissenschaft, Forschung und Kultur ist das auch ein Erfolg der Landespolitik. Hier zeigt sich sehr anschaulich, wie wichtig es ist, dass wir die Wissenschaft unterstützen. Hochschule und Forschung arbeiten hier Hand in Hand und es entstehen bemerkenswerte Projekte. Die Zusammenarbeit zwischen der TH Wildau und der Firma Biomes ist ein Paradebeispiel für solche Synergien.

Ich möchte die Wissenschaftler, die Studenten und die Hochschulen darin bestärken, dass sie auch solche Erfolgsgeschichten schreiben und mit ihren innovativen Ideen an den Markt gehen. Das Land setzt die dafür notwendigen Rahmenbedingungen, damit die exzellente Forschung, die Kreativität des wissenschaftlichen Nachwuchses und die gesellschaftliche Einbindung von Wissenschaft optimal ausgestaltet wird. Zu den Fördermitteln für junge Unternehmen äußert sich auch Bundestagsabgeordnete Sylvia Lehmann:Dass ein Start-Up aus Dahme-Spreewald, unterstützt mit Fördermitteln aus dem Bundeswirtschaftsministerium eine so wichtige Rolle bei der Suche nach Corona-Mutationen spielt, freut mich enorm. Vor allem, weil ich sehe, wie erstklassig die Bundesmittel hier in Wildau bei Dr. Paul Hammer und seinem Team angelegt sind.“