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#Sommertour21: Wernsdorf

´Der zweite Stopp meiner Sommertour am 21.07. war in diesem Jahr der nördlichste KWer Ortsteil Wernsdorf. Mich hat bei meinen Besuchen die Vielseitigkeit überrascht und konnte den einen oder anderen neuen Ort entdecken.

Station 1: Besuch Gemeinschaftsunterkunft Wernsdorf

Der Tag startete in der Gemeinschaftsunterkunft in Wernsdorf. Dort wurde ich von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Dahmeland Soziale Dienste GmbH (DSD) aus den Einrichtungen aus Wernsdorf, Körbiskrug und Wildau, sowie der sozialen Beratungsstelle „Stellwerk 8“ Königs Wusterhausen freundlich empfangen.
Die Gemeinschaftsunterkunft gibt es seit 2015 und sie bietet Platz für insgesamt 99 Geflüchtete, diese sind dezentral in Bungalows untergebracht. Bei einer Führung über das Gelände konnte ich mir selbst ein Bild machen.
In einer anschließenden gemeinsamen Gesprächsrunde haben wir uns über die Herausfoderungen der Integrationspolitik ausgetauscht. Die Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter berichteten von der Schwierigkeit Wohnraum für geflüchtete Menschen zu finden, besonders schwierig ist es für größere Familien. Die Einblicke in die Arbeit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hat mich beeindruckt. Besonders in der Coronazeit war und ist ihre Arbeit wichtiger denn je. Sie sind und waren oft die einzigen Ansprechpartner für die Geflüchteten, da viele Behörden den Publikumsverkehr
eingeschränkt hatten. Ihre Arbeit ist essenziell für die Integration der geflüchteten Menschen!
Die Sozialarbeit in den Einrichtungen ist zentraler Bestandteil der Intergrationsarbeit und muss im bestehenden Umfang erhalten bleiben.
Station 2: Kinderferien u. Tagungshaus Wernsdorf
Die zweite Station war das Kinderferien- und Tagungshaus. Das als gemeinnütziger Verein betriebene links-alternative Projekt besteht seit 1993. Die Vereinsmitglieder kümmern sich selbst um die Erhaltung der alten DDR-Gebäude. Momentan steht die Reparatur der alten Kohleheizungen auf dem Plan, um auch im Winter Gruppen beherbergen zu können.
Das Gelände bietet zwei Seminarräume und Schlafmöglichkeiten für maximal 60 Leute sowie einen sehr naturnahen Außenbereich.
Station 3 – Seminarhaus Wernsdorf

Nach der Mittagspause im Wernsdorfer Anglerheim wurde ich von Prof. Manfred Heinicke auf seinem Grundstück empfangen. Hier direkt am Krossinsee betreibt er seit schon fast 30 Jahren ein Seminarhaus. Auf dem Grundstück haben Unternehmen, Vereine oder andere Gruppen die Möglichkeit ganz ungestört neue Projekte zu entwickeln oder Teambuildingmaßnahmen durchzuführen. Herr Heinicke ist ehemaliger Professor für Kommunikation und Marketing und hat früher an der Universität der Künste in Berlin gelehrt.

Vor atemberaubende Kulisse konnte ich mit dem Professor über sein Leben und zukünftige Pläne für das Seminarhaus sprechen.

Die Idee zum Aufbau des Seminarhauses kam ihm in der Wendezeit. Er verbrachte die Zeit der Teilung in West-Berlin und als dann die Mauer fiel, sah er es als notwendig an die Ostdeutschen Betriebe auf die Soziale Marktwirtschaft einzustellen, um mit Westfirmen mithalten zu können. Sein Angebot nahmen die Ostbetriebe gern an und als das Projekt dann immer größer wurde, benötigte er feste Räumlichkeiten und durch Zufall stand das jetzige Grundstück zum Verkauf. Paradoxerweise das Grundstück auf dem er schon als Kind gespielt hatte. Denn Herr Heinicke stammt ursprünglich aus Wernsdorf und das heutige Grundstück des Seminarhauses befand sich früher im Besitz seiner Familie.

Momentan ist er noch auf der Suche nach einem Betreiber für das Seminarhaus. Interessenten können sich gern bei ihm melden.

Station 4 – Freiwillige Feuerwehr Wernsdorf LDS
Zum Abschluss des Tages traf ich mich am Feuerwehrgerätehaus mit dem Ortswehrführer David Grabowski und dem zweiten stellvertretenden Stadtwehrführer Lars Hengelhaupt.
Der Zustand des Gerätehauses ist weiterhin mehr als katastrophal. Ein Neubau wird bereits geplant, allerdings wird es noch ein paar Jahre dauern, bis dort der Betrieb aufgenommen werden kann. Bis dahin müssen die Bedingungen am bisherigen Standort so eingerichtet werden, dass die Kameradinnen und Kameraden ihre ehrenamtliche Arbeit leisten können. Zu einer erneuten Einstellung der Dienstfähigkeit darf es nicht kommen, deshalb bin ich gern weiterhin bereit bei aktuellen Problemen zu unterstützen.